Stress und Zeitdruck beim Lernen ist für viele Schüler Alltag. Wie können Schüler ihre Zeit besser nutzen und welche Strategien gibt es dafür? Das Zauberwort: Zeitmanagement!
Es ist mal wieder so eine Woche: es stehen 3 Leistungskontrollen an und du hast das Gefühl, dass du keine Zeit hast, dich ordentlich darauf vorzubereiten. Am Dienstag musst du zum Fußballtraining und am Donnerstag willst du Oma und Opa besuchen. Wann soll man dann noch zum Lernen und Üben kommen?
Das Zauberwort hier lautet Zeitmanagement. Denn es kommt nicht immer auf die Menge der Zeit an, sondern darauf, wie man sie nutzt. Aber das ist natürlich einfacher gesagt als getan. Also wie genau plant man seine Zeit effizient? Worauf kommt es an?
Zeitmanagement ist eine Maßnahme, um die persönliche Effizienz zu steigern.
Das sagt zumindest TimeTac, ein Unternehmen, das sich auf Zeiterfassungen spezialisiert hat.
Es beschreibt die Fähigkeit, die eigene Arbeitszeit effektiv einzuteilen und zu nutzen. Dafür werden einfache und umfangreiche Techniken angewendet. Welche Techniken da in Frage kommen werden wir später beleuchten. Häufig geht es dabei um die Priorisierung von Aufgaben. Das bedeutet, die wichtigste Aufgabe wird als erstes erledigt. Auch das Planen von Pausen stellt einen wichtigen Teil des Zeitmanagements und des effektiven Lernprozesses dar. Natürlich wird dafür ein hohes Maß an Selbstorganisation vorausgesetzt. Mach dir da aber keine Sorgen, da kann man sich Schritt für Schritt ran tasten und besser werden. Dafür verbessert sich aber mit der steigenden Selbstorganisation und dem daraus resultierenden Zeitmanagement auch deine Produktivität und Motivation. Gleichzeitig wirst du dich dann nicht mehr so gestresst fühlen, wenn du dich auf Leistungskontrollen vorbereiten musst.
Nun zurück zu dir! Welche Herausforderungen kommen auf dich zu, wenn du unter Zeitdruck lernen musst? Es ist wichtig zu wissen, welche Probleme dich erwarten können, um dich darauf besser vorbereiten zu können.
Bei bevorstehenden Leistungskontrollen ist es ganz natürlich, unter Stress zu stehen und eventuell sogar Angst zu bekommen. Das erschwert allerdings das Lernen und beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit, da die Ängste dafür sorgen, dass du dich nicht auf die Inhalte konzentrieren kannst. Unter Zeitdruck neigt man dazu, sich auf ein schnelles Auswendiglernen zu fokussieren, ohne dabei ein tieferes Verständnis für die Thematik zu entwickeln. Hier wird also Masse statt Klasse angestrebt, obwohl das Gegenteil davon ja eigentlich der Standard sein sollte. Allgemein sorgt Zeitdruck dafür, dass du weniger aufnahmefähiger bist. Du kannst dann Informationen schlechter speichern und später abrufen.
Viele Schüler stürzen sich mit dem Gedanken Ich will keine Zeit verschwenden, ohne Plan auf das Lernen. Dabei wird nicht ausreichend festgelegt, was die oberste Priorität ist. Wenn man Multitasking betreibt, also versucht mehrere Sachen gleichzeitig zu machen, führt das dazu, dass man sich dann deutlich schwerer auf die Aufgaben konzentrieren kann.
Klassisches Verhalten ist auch sehr lange, ohne Pausen zu lernen. Dann ist man erschöpft und kann schwer neue Inhalte aufnehmen. Wenn man das bis spät in die Nacht macht und somit auf Schlaf verzichtet, verschlimmert sich diese Problematik noch weiter.
Ironischerweise kann der Druck dazu führen, dass man eher prokrastiniert, da der Beginn überwältigend erscheint. Prokrastinieren bedeutet, sich ausweichend mit anderen Sachen zu beschäftigen, obwohl eine andere Aufgabe eine höhere Priorität hat. Dieses Vermeidungsverhalten sorgt dafür, dass die verbleibende Lernzeit nur noch weiter reduziert wird.
Stellen wir uns vor, du hast schon einige Zeit mit dem Lernen verbracht. Dann erfährst du von einem Klassenkameraden, dass noch ein weiteres Thema ansteht. Was nun? Wenn du jetzt der Überzeugung bist, dass du nichts an deinem Lernplan ändern musst, könnte das zu Problemen führen. Gleiches gilt dafür, wenn du merkst, dass deine Lernstrategie nicht funktioniert. Das Versäumen von Pausen führt zu Ermüdungserscheinungen und das Gehirn ist auf Pausen angewiesen, um Information abzuspeichern und danach wieder abzurufen.
Auch sollte man keinen unrealistischen Erwartungen an den Tag legen. Wenn du erwartest, dass du alle Inhalte an einem Tag auswendig lernen kannst, führt das eher zu Frustration als zu Erfolg. Selbst auferlegter Perfektionismus verstärkt den Druck und die Angst.
Unter hohem Lernstress vernachlässigen viele Menschen ihre Selbstfürsorge. Dein Wohlbefinden hängt von einer gesunden Ernährung, ausreichender Bewegung und angemessener Entspannung ab. Vernachlässigst du das, wird auch deine Fähigkeit der Informationsaufnahmen negativ beeinträchtigt.
Wie umgeht man also diese Probleme? Welche unterschiedlichen Wege gibt es, deine Lernzeit effektiv zu nutzen?
Es gibt verschiedene Techniken und Tipps, wie du dein Zeitmanagement verbessern kannst.
Eine bekannte Variante ist die Pomodoro-Technik. Hier musst du zuerst eine Aufgabenliste erstellen und die Aufgaben nach Wichtigkeit ordnen. Arbeite dann 25 Minuten an einer Aufgabe (beginne mit der Wichtigsten). Danach solltest du 5 Minuten Pause machen. Führe danach 3 weitere Arbeitsphasen mit Pause durch. Allerdings solltest du nach der 4. Arbeitsphase eine längere Pause von 15 bis 30 Minuten machen.
Das Pareto-Prinzip geht davon aus, dass man mit 80 % der Ergebnisse mit nur 20 % Lernaufwand erreichen kann.
Klingt komisch, aber im Prinzip geht es darum, die Prioritäten richtig zu setzen. Wichtige Inhalte werden von unwichtigen getrennt. So kann man sich nur auf das wirklich Wichtige konzentrieren und kommt so schneller an die gewünschten Ergebnisse. Diese Prioritätenliste verwandelst du dann in einen Lernplan. Nimm dir Zeit, die Liste nochmals zu überprüfen und sei gründlich beim Streichen von unnötigen Inhalten. So konzentrierst du dich nur auf das Wesentliche, die 80 % und streichst alles überflüssige weg. So baust du auch Prüfungsstress und Ängste ab. Wenn du das Wesentliche gelernt hast, kannst du dich mit dem Rest, den 20 % beschäftigen. So bleibt genug Zeit für Erholung.
Das wären 2 Strategien um dein Zeitmanagement zu verbessern. Zusätzlich wollen wir dir noch ein paar allgemeine Tipps mit auf den Weg geben.
Erstell dir einen Lernplan. Der sollte in Zeitblöcke eingeteilt sein und du solltest dir Routinen suchen. Gib dir trotzdem Zeitfenster, die du flexibel nutzen kannst, wenn du sie benötigst.
Es gibt Apps wie Todoist, die dir bei der Organisation und Planung deiner Lernzeit helfen. Natürlich tun es auch klassische Hilfsmittel wie Tagesplaner und Kalender. Versuch, während deiner Lernzeit Ablenkungen zu minimieren. Leg dein Handy außerhalb deiner Reichweite ab, schließe deine Tür und so weiter und sofort. Überwinde dich direkt mit der Arbeit zu beginnen. Je früher du anfängst, desto eher bist du auch wieder fertig.
Wenn du dich auf eine Leistungskontrolle vorbereitest, lass dich nicht verrückt machen wenn du wenig Zeit hast! Nutze die Strategien, die wir dir vorgestellt haben und bereite dich gründlich vor. Du solltest wissen, auf was es ankommt. Achte außerdem auf dich selbst! Räum dir Pausen ein und schlafe genug!
Und am wichtigsten ist: Konzentrier dich auf das Wichtigste, setze Prioritäten und wenn du es mal nicht schaffst, alle Inhalte zu lernen: Keine Panik! Verlass dich auf das, was du kannst, nicht auf die Sachen, die dir noch nicht gelingen.