Schulnoten - guter Leistungsindikator oder unnötige Stressquelle
Seit Jahrhunderten verlassen wir uns auf Schulnoten. Aber sind Schulnoten überhaupt sinnvoll oder schaden sie eher Kindern beim Lernen?
4 Min. Lesezeit
Sebastian Speer : 2. August 2024 12:00:00 EDT
Der Wechsel in eine neue Schule bedeutet für viele Kinder und Jugendliche enormen Stress. Damit dieser Stress nicht Überhand nimmt, wollen wir Ihnen diese Checkliste mit auf den Weg geben.
In unserem Leben gibt es immer wieder kritische Übergänge und drastische Änderungen. Sei es das Ende einer Beziehung, ein Jobwechsel oder einfach der Umzug in eine teurere Wohnung. All diese Veränderungen in einem Leben können Stress und Ängste erzeugen: Habe ich jetzt noch genug Geld um meine Rechnungen zu zahlen? Komme ich mit dem Stress klar? War es vor der Veränderung vielleicht besser? Sie bieten aber auch Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung.
Dieser Stress wirkt natürlich stärker auf ein Kind ein, das damit vielleicht noch nicht so gut umgehen kann. Neben dem Beenden von Freundschaften und anstehenden Klassenarbeiten sind Schulwechsel eine der Hauptquellen für psychischen und emotionalen Stress. Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule, ein umzugsbedingter Schulwechsel oder der Schritt in die Sekundarstufe 2 sind da prominente Beispiele.
Um Sie und Ihr Kind bei einem solchen Wechsel zu unterstützen, wollen wir Ihnen unsere Checkliste für Schulwechsel vorstellen. Sie soll helfen, diese kritischen Phasen für Ihr Kind so angenehm und unproblematisch wie möglich zu gestalten. Dabei unterscheiden wir zwischen Maßnahmen vor dem Wechsel, wenige Wochen nach dem Wechsel und langfristigen Unterstützungsmöglichkeiten.
Ein Schulwechsel steht bevor. Was muss getan werden, bevor der Wechsel vollzogen wird? An welche Schule soll es gehen? Was muss besorgt werden?
Damit Sie nicht im Chaos der Vorbereitung versinken, hier die wichtigsten To-Do´s vor dem Wechsel.
Um eine Schule auszuwählen, die für Ihr Kind passend ist, gilt es Informationen zu sammeln. Recherchieren Sie auf den Websites der möglichen Schule, oft gibt es dazu auch Broschüren. Wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie Informationsabende besuchen und an Tagen der offenen Tür teilnehmen. Dort können sie bestimmt von anderen Eltern und Schülern etwas über die Schulen erfahren.
Wenn Sie die Auswahl an Schulen eingegrenzt haben, beziehen Sie Ihr Kind mit ein. Besichtigen Sie gemeinsam die Schulen. Eventuell können Sie auch potentielle Lehrer treffen. Informieren Sie sich über die Schulregeln und den Alltag. Auch ist es wichtig, den Schulweg zu kennen. Also gehen Sie den Weg gemeinsam oder fahren Sie mit der Bahn.
Wenn in den ersten Wochen Hefter, Stifte und so weiter fehlen, kann das auch Stress für Ihr Kind bedeuten. Also sollten alle benötigten Arbeitshefte, Bücher und Materialien rechtzeitig gekauft oder besorgt werden. Setzen Sie sich mit Ihrem Kind hin und notieren Sie gemeinsam den Stundenplan. Informieren Sie sich, wie lange der Schulweg dauert und planen Sie das in die Zeitplanung mit ein. So kann ihr Kind nicht zu spät kommen und tritt nicht direkt ins erste Fettnäpfchen.
Wenn alles Organisatorische erledigt ist, gilt es, Ihr Kind auf den Übergang vorzubereiten. Sprechen Sie über die Ängste und Erwartungen Ihres Kindes. Vielleicht schaffen Sie es, diese zu mindern oder gar zu beseitigen. Zeigen Sie auf, warum ein Schulwechsel auch positive Seiten haben kann. Ermutigen Sie Ihr Kind, sich auf neue Freunde und Erfahrungen zu freuen.
Die ersten Wochen nach einem Schulwechsel können extrem chaotisch werden. Neue Umgebung, neue Leute, neue Unterrichtsinhalte. Damit Ihr Kind nicht überfordert wird, können Sie mit den folgenden Tipps eine wichtige Stütze sein.
Routinen helfen bei der Strukturierung des Alltags. Helfen Sie Ihrem Kind, sich an den neuen Tagesablauf zu gewöhnen. Schreiben Sie die Routinen nieder und hängen Sie sie beispielsweise an den Kühlschrank. Damit kann sich Ihr Kind besser auf den Tagesablauf einstellen und sich daran gewöhnen. Binden Sie auch Hausaufgaben und Freizeit in die Routine mit ein.
Fragen Sie regelmäßig nach den Erlebnissen und Erfahrungen Ihres Kindes in der Schule. Auch wenn Ihr Kind manchmal abweisend reagiert, wird es sich für die Anteilnahme und Unterstützung dankbar zeigen.
Bleiben Sie in Kontakt mit den Lehrern und nehmen Sie an Elternabenden teil, um auch Sachen zu erfahren, die Ihr Kind eventuell verschweigt. Auch können Sie so Interessen und Bedürfnisse teilen, bei denen sich Ihr Kind vielleicht nicht traut, diese vorzutragen.
Mit Freunden lässt sich eine stressige Zeit besser durchstehen als alleine.
Ermutigen Sie Ihr Kind also, aktiv auf andere Schüler zuzugehen. Organisieren Sie, nach Absprache mit Ihrem Kind, Treffen mit neuen Mitschülern. Gerne auch bei Ihnen Zuhause, dort wird sich Ihr Kind sicherer fühlen. Bei Schulaktivitäten und AGs lernt man auch viele neue Menschen kennen. Motivieren Sie Ihr Kind, sich dort zu beteiligen.
Schaffen Sie eine ruhige Lernumgebung zu Hause. Am besten stellen Sie Ihrem Kind einen Raum zur Verfügung, wo es ungestört an einem Schreibtisch mit ausreichenden Materialien üben kann. Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Entwicklung von Lernstrategien. Nützliche Tipps dazu finden sie hier.
Achten Sie außerdem auf ausreichende Pausen und Freizeitaktivitäten neben dem Lernen.
Auch wenn ein Schulwechsel noch in weiter Ferne ist, schadet es nicht, Ihr Kind auf einen solchen Wandel vorzubereiten. Mit den folgenden Tipps können Sie langfristig dafür sorgen, dass Ihr Kind mit zukünftigen Veränderungen im Leben besser zurechtkommt. Außerdem können Sie es auf eventuelle Notfälle vorbereiten.
Geben Sie Ihrem Kind schrittweise mehr Verantwortung. Es könnte zum Beispiel selbständig Lernpläne erstellen, selbst die Bahnverbindung für den Schulweg heraussuchen oder ganz einfach verantwortlich für den Geschirrabwasch sein. Loben Sie diese Fortschritte und Selbstständigkeit. Ein positives Selbstwertgefühl motiviert, Ihr Kind noch selbstständiger zu werden.
Wenn es um Unterrichtsinhalte geht, ist man als Elternteil manchmal machtlos und kann keine Unterstützung anbieten. Besprechen Sie regelmäßig, wo Ihr Kind Fortschritte gemacht hat und wo eventuell noch Schwierigkeiten bestehen. Organisieren Sie bei Bedarf Nachhilfe oder zusätzliche Lernhilfe für Ihr Kind, um diese Schwierigkeiten zu beseitigen. Bei uns können Sie hier eine kostenlose Probestunde beantragen.
Sie kennen mit Sicherheit das Sprichwort: Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Damit Ihr Kind psychischen und emotionalen Stress besser gewachsen ist, achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf. Fördern Sie sportliche Aktivitäten und Hobbys. Auch das hat Auswirkungen auf das Wohlbefinden und verbessert nachweislich den Schlaf.
Sammeln Sie alle notwendigen Anmeldeformulare und Dokumente, die für einen Schulwechsel oder Ähnliches relevant sein können. Bewahren Sie außerdem die Kontaktdaten der Schule und der Lehrer an einem zentralen Ort auf. Wenn es einmal zu akuten Problemen kommt, ist so der organisatorische Aufwand deutlich geringer.
Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind weiß, wie es in Notfällen Hilfe bekommen kann. Es sollte sich wichtige Notrufnummern auf dem Handy speichern, damit es schnell auf sie zugreifen kann. Besprechen Sie, was zu tun ist, wenn es Probleme oder Unsicherheiten gibt. Am besten formulieren Sie dafür gemeinsam eine To-do-Liste, nach der sich das Kind richten soll.
Veränderungen im Leben können eine Menge Stress bedeuten, vor allem in so einer wichtigen Lebensphase wie der Jugend. Ein einfacher Schulwechsel kann massive Probleme erzeugen oder auch Chancen bieten. Damit Sie Ihr Kind dabei bestmöglich unterstützen, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können. In der Vorbereitung ist es wichtig, möglichst viele Unklarheiten und falsche Erwartungen zu beseitigen. Nach dem Wechsel ist vor allem der Aufbau neuer Routinen und sozialer Beziehungen entscheidend. Aber auch generell können Eltern Ihren Kindern bei der Stressbewältigung eine Stütze sein. Ein hoher Grad an Selbstständigkeit und Entlastungsmöglichkeiten fördert langfristig eine gesunde Entwicklung ihres Kindes, auch bei einem anstehenden Schulwechsel.
Seit Jahrhunderten verlassen wir uns auf Schulnoten. Aber sind Schulnoten überhaupt sinnvoll oder schaden sie eher Kindern beim Lernen?
Stress und Zeitdruck beim Lernen ist für viele Schüler Alltag. Wie können Schüler ihre Zeit besser nutzen und welche Strategien gibt es dafür? Das...
Medien bieten uns viele Chancen, unser Leben zu vereinfachen. Aber da, wo Licht ist, ist auch Schatten. Denn ein übertriebener Konsum von Medien wie...